Newsletter vom 6.8.2021

Liebe Steppenkind-​Freunde,
das Wichtigste in Kürze: Die acht Kinder aus Khaliun, die aufgrund von Covid 19 im Krankenhaus waren, sind wieder zu Hause und bei Kräften. Die Quarantäne endete zwar am 1.8.2021, aber das Sum-​Zentrum Khaliun wird immer noch als "rote Zone" bezeichnet, als Risikogebiet. 

Zum Kellerlagerhaus-​Bau:

Die Unterbrechung der Lieferketten von China in die Mongolei verur­sachten enorme Verzögerungen und Teuerungen.

Zunächst verteuerte sich das Baumaterial um das Dreifache. Von 100 Lastwagen durften nur 30 die Grenze passieren.

Der mongo­lische Präsident reiste zur chine­si­schen Grenze in der Süd-​Gobi und verhan­delte, offen­sichtlich mit Erfolg. Er suchte auch unseren Aimag Gobi-​Altai auf. Das freut mich, weil die von der Hauptstadt weit entfernt liegenden Aimags oft vernach­lässigt werden. Vielleicht kommt uns dieses Interesse auch zu Gute.

Unsere Projektleiterin führte Gespräche, sowohl mit der Baufirma wie mit der Provinzregierung von Gobi-​Altai, und erreichte, dass die erfor­der­liche Nachzahlung "nur" 12 Mio. Tugrik beträgt. Das sind etwa 3.800 Euro. Davon trägt die mongo­lische Regierung etwa 1.000 Euro und wir haben heute 2.800 Euro überwiesen.

Das bedeutet für uns eine Nachzahlung zum Baumaterial von 14,5 %. Die Gesamtkosten erhöhen sich damit um 7,17 %.

Das ist schade, jedoch in diesen turbu­lenten Zeiten vertretbar.

Die Nachzahlung fällt uns alles andere als leicht. Unsere Reserven sind bereits
– für die prozen­tuale Beteiligung an den Gärtner-​Gehältern 2022,
– unseren Anteil für den Aufbau der Stachelbeerplantage
– und die notwendige Unterstützung (Medizin und Ernährung) der Kinder in Khaliun im Frühjahr 2022 eingeplant.

Das Kellerlagerhaus dient – wie Ihr vermutlich wisst – dem Erhalt der Plantagen.

Die anteilige Vermietung von Lagerflächen ermög­licht Einnahmen, die zur Selbstständigkeit des Projektpartners führen.

Deswegen war die Option, das Volumen von 100 Tonnen auf 80 zu verringern nicht zielführend.

Ich bin sehr erleichtert, dass der Bau jetzt vorangeht und bis Oktober – so Gott will – fertig sein wird. Es gibt natürlich keine Garantie, nie und besonders nicht, solange uns Corona beschäftigt. Flexibilität ist angesagt. Die Mongolen sind Meister in dieser Eigenschaft.

Herzliche Grüße
Sibylle