Newsletter vom 3.7.2024
Liebe Steppenkind-Freunde,
zurück aus der Mongolei gibt es Erfreuliches zu berichten:
Das Grundgeschoß des Jugendbildungszentrums ist beeindruckend gelungen. Die Firma, die das neue Wohnheim für die Internatsschülerinnen und ‑schüler im Auftrag des mongolischen Staats erstellt, hat auch unser Jugendbildungszentrum gebaut.
Nach dem Nadam-Fest, das ab Mitte Juli für mindestens eine Woche der ganzen Mongolei eine Arbeitspause schenkt, wird in unserem Auftrag der 1. Stock darauf gesetzt. Ich bin sehr gespannt, wie es dann aussehen wird.
Der Plantagen-Wiederaufbau geht voran
Wir können zudem sehr zufrieden mit dem allmählichen Wiederaufbau der Plantagen sein, die 2021 durch die Sturzflut zerstört wurden. Zwar nimmt es sehr viel Zeit und Arbeitskraft in Anspruch, bis die verseuchten Böden wieder fruchtbar sind. Doch die Situation macht durchaus Mut.
Auf Anraten des Agrarwissenschaftlers Chuluubataar müssen vier Hektar dieses Jahr brachliegen und im Herbst mit einem Spezialdünger versorgt werden. Die Projektleiterin Enkhtuya Battulga hat jedoch klugerweise dieses Jahr von der Gemeinde vier weitere Hektar gepachtet. Die haben unsere drei Gärtner, die wir immer noch finanzieren, bearbeitet und bepflanzt. Im Frühherbst können Kartoffeln, Karotten, mongolische Rüben und rote Rüben geerntet werden.
Das heißt die zwei Kellerlagerhäuser in Khaliun werden genutzt. Das dritte Kellerlagerhaus in Altai City ist zum großen Teil verpachtet worden.
Es wird sogar eine gute Sanddorn-Ernte erwartet, obwohl viele der Büsche durch die Sturzflut zerstört wurden. Entsafter und Einweckgläser wurden damals bei dem Brand des Lehrwerkstätten-Gebäudes – ihr erinnert euch sicher – gerettet und werden jetzt verwendet.
Die beiden Gewächshäuser sind gut in Schuss und bepflanzt.
Bedingt durch die Sturzflut ist es in Khaliun noch nicht möglich, genügend Gerste anzubauen. So wird die große Getreidemühle im Dorf selbst nicht gebraucht. Deshalb wurde sie nach Altai City gebracht und wird dort gegen Gebühr für das Mahlen von Hafer verwendet.
Neue Herausforderungen
Die Gangschaltung unseres Lasters ist kaputt. Das Ersatzteil kommt aus Korea. Enkhtuya Battulga müsste dafür bis an die chinesische Grenze fahren, was ihr bisher noch nicht möglich war.
Das bedeutet, dass das Trinkwasser, der sonst mit dem Laster aus dem Quellgebiet herbei geschafft wird, angeliefert und bezahlt werden muss. Zusätzlich muss das Wasser noch für die Kinder mit unserer Tröpfchen-Wasser-Reinigungsanlage aufbereitet werden.
Mit Bezug des neuen Wohnheims für die Internatskinder, wird das jetzige für die Schulungen in Nähen, Filzen, Seifenherstellung und Fotografieren zur Verfügung stehen.
Zum Glück konnten viele der dafür notwendigen Geräte aus dem Lehrwerkstätten-Gebäude gerettet werden. Sie sind sicher im Lagerhaus untergebracht, das von uns vor ein paar Jahren renoviert wurde. Allerdings existiert im Moment nur das halbe Dach. Wer schon einmal in der Mongolei war, weiß, wie gewaltig die Stürme hier sind. Deshalb müssen wir möglichst schnell den Betrag von 450 Euro für die Reparatur des Dachs bereitstellen.
Wir kamen auch in den Genuss köstlichen Gebäcks, hergestellt im von uns gestifteten elektrischen Backofen der Schulküche. Die Kinder werden während der Schulzeit mit diesem zopfartigen Gebäck versorgt.
Die Einnahmen des Spendenlaufs sind sehr gut
Was für ein Glück! Sobald ich genaue Zahlen erhalten habe, werde ich diese mitteilen. Wir können damit die Dachreparatur und die noch für ein paar Monate ausstehenden Gärtner-Gehälter bezahlen.
Wieder einmal möchte ich Euch herzlich für Eure bewundernswerte Spendenbereitschaft und Euer Interesse an den Steppenkindern herzlich danken.
Viele Grüße,
Sibylle May