Unsere erste Aktion

Die Kälte in der Mongolei inspirierte uns zu unserer ersten Aktion

Im August 2010 begann unsere Reise durch den Westen der Mongolei. Nach der ersten Nacht im Zelt, in der wir mehr froren als schliefen, wachten wir morgens in schnee­be­deckter Weite auf. Schnell versuchten wir in ein tiefer gelegenes, schnee­freies Gebiet zu fahren, was uns auch gelang, jedoch Wind und Kälte folgten uns.

Als wir mittags einen Platz zum Kochen brauchten, kamen wir gleich zu Beginn unserer Reise in den Genuss mongo­li­scher Gastfreundschaft. Denn wie geplant im Freien zu kochen war an diesem Tag selbst für unseren Wind und Wetter erprobten Koch unmöglich.

Eine Nomadenfamilie stellte uns freigiebig eines ihrer Gers zur Verfügung. Unser Koch bereitete auf dem prasselnden Feuer unser Essen zu, während wir von den Gastgebern großzügig mit Aruuls, dem spezi­ellen mongo­li­schen Hartkäse, Tee und Fettgebäck bewirtet wurden.

Beim Abschied kamen wir sogar noch in den Genuss des mongo­li­schen Milchsegens. Die Hausfrau spendete in alle vier Himmelsrichtungen dreimal einige Tropfen der besten Milch als Geschenk für die Götter und uns zum Geleit. Die Mongolen sagen dazu, wir sind so reich von der Natur beschenkt, dass wir ihr auch etwas zurück­geben wollen.

Auch nach mehreren Stunden Fahrt blies der Wind so stark, dass nicht daran zu denken war, die Zelte aufzubauen.

Wir waren in einem kleinen Dorf in der westlichen Gobi-​Altai-​Provinz angelangt, als die Schatten unserer Busse in der unter­ge­henden Sonne ganz schnell immer länger wurden. Dringend brauchten wir eine Unterkunft für die Nacht. Unser Reiseleiter wusste, dass es in diesem Dorf ein Internat gab, in dem wir wahrscheinlich Schlafplätze finden konnten.

Nachdem wir uns bei dem Dorfvorsteher vorge­stellt und unsere missliche Lage erklärt hatten, durften wir alle mitein­ander im Internat übernachten und erfuhren damit zum zweiten Mal an diesem Tag, was mongo­lische Gastfreundschaft ist.

Wir waren glücklich, ein Dach über dem Kopf zu haben.

Es gab einfachste Doppelstockbetten aus Eisen, einen kleinen Holztisch, ein oder zwei Stühle und einen kleinen kalten Heizkörper. Ob er im Winter – oft minus 25 Grad – wohl funktionierte?

Für uns jedoch war es großartig in unseren Schlafsäcken und mit warmer Kleidung im Sommer auf den Betten zu schlafen, vor allem nach der Nacht draußen im Schnee.

Allerdings wurden wir auch nachdenklich. In jedem dieser kleinen Räume wohnen die Kinder zu viert oder zu sechst und beim Anblick der dünnen Wände und zugigen Fenster haben wir uns gefragt,

wie kalt es wohl für die Kinder im Winter sein wird.

Da war es dann nicht mehr weit zu der Idee, eine Steppdecken-​Aktion zu starten.

So sah unsere erste Aktion aus

Ungefähr 60 Wolldecken sollten in Ulanbator von uns im Mai 2012 einge­kauft und in ein Internat gebracht werden. Für die Durchführung benötigten wir voraus­sichtlich ca. 2000 € (Decken, Bezahlung der Transportkosten in der Mongolei, Vergütung der mongo­li­schen Helfer). Unsere Reise- und Aufenthaltskosten, sowie weitere Unkosten gehören zu unserem ehren­amt­lichen Einsatz.

Kinder mit Steppdecken

Inzwischen hatten wir entschieden, statt der Wolldecken 60 Steppdecken von mongo­li­schen Schneiderinnen nähen zu lassen. Im Januar begannen sie mit der Arbeit. Anfang Mai waren die Decken fertig und wir brachten sie den Kindern ins Internat.

2013 spendeten wir den Kindern im Internat in Khaliun 60 Steppjacken. So begann das Projekt Steppenkind.